Es gibt kein Alter, in dem alles so irrsinnig intensiv erlebt wird, wie in der Kindheit.

Die besondere Betreuung der Kinder unter 3 Jahren

Die aktuelle Säuglingsforschung spricht vom kompetenten Säugling, der sich von Geburt an bildet. Die Kinder entdecken die Welt mit allen Sinnen. Die Entwicklung verläuft bei jedem Kind individuell, nach seinem eigenen Lern- und Entwicklungstempo. Dabei ist die Bewegung und das selbst tätig sein der Motor seiner Entwicklung. Das Kind ist Akteur seiner Entwicklung. Das heißt, es bildet sich nach seinen Bedürfnissen, Interessen und vor allem aufgrund seiner Lernerfahrungen. Die Bildungsprozesse der Kinder werden durch eine anregungsreiche Umgebung, in der sie experimentieren und forschen können, unterstützt. Die PädagogInnen beobachten die Kinder sehr genau und dokumentieren ihre Beobachtungen in Form von Lerngeschichten.

Gestaltung der Eingewöhnung

Die Bindungstheorie nimmt an, dass die Entwicklung einer sicheren Bindung zwischen einem Kleinkind und dessen primärer Bezugsperson in der Kindheit, die Grundlage für die Fähigkeit ist, stabile und intime soziale Beziehungen im Erwachsenalter aufrecht zu erhalten.

Die Eingewöhnungsphase in unserem Haus orientiert sich individuell an den Bedürfnissen der Kinder. Diese Zeit ist eine sensible Phase – es ist der Prozess des Beziehungsaufbaus zwischen dem Kind und den PädagogInnen. Sie nehmen Kontakt zum Kind auf, beobachten es und lernen seine Gewohnheiten kennen. In einem Aufnahmegespräch erarbeiten die PädagogInnen gemeinsam mit den Eltern die Gestaltung dieser Phase.

Für den Übergang in die Kita ist es daher für Ihr Kind sehr wichtig, dass Sie als Bezugsperson in den Prozess der Eingewöhnung miteinbezogen werden. Ihr Kind soll dadurch eine sichere Bindung zu den PädagogInnen aufbauen.

In der Kennenlernphase begleiten Sie Ihr Kind, damit es sich an die neue Umgebung, die anderen Kinder und die PädagoInnen gewöhnen kann. Sie belgeiten Ihr Kind in den ersten beiden Wochen für zwei Stunden in der Kita. Sie wickeln Ihr Kind, Sie entdecken gemeinsam mit ihm die Bildungsräume, Sie frühstücken mit ihm, legen es evtl. zum Schlafen. Die PädagogInnen begleiten und unterstützen diese Phase gemeinsam mit Ihnen und lernen Sie und Ihr Kind dadurch kennen. In dieser Phase trennen Sie sich nicht von Ihrem Kind. Sie sprechen gemeinsam mit den PädagogInnen die nächsten Eingewöhnungsschritte ab. Ihr Kind braucht in dieser Phase Verlässlichkeit und Vertrauen.

Die Eingewöhnung ist erst dann abgeschlossen, wenn Ihr Kind eine sichere Bindung aufgebaut hat. Nach ca. 8 Wochen reflektieren Sie dann gemeinsam mit den PädagogInnen die Eingewöhnungsphase.

Die Gestaltung des Nidos (Nido = Nest)

berücksichtigt die Altersstruktur der Kinder. Die 2-jährigen Kinder machen Erfahrungen unmittelbar mit ihrem Körper und mit allen Sinnen. Die Kommunikation verläuft über die Körper- und Lautsprache und über die Körpernähe. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus zwischen Aktivität und Ruhe. Die Kinder lernen aus eigenem Antrieb, sie sind motiviert durch ihren Forschertrieb. Es werden Materialien angeboten, die die 2-jährigen Kinder anregen selbsttätig zu werden, zu forschen zu entdecken und zu experimentieren. Die Kinder haben Raum, um mit anderen Kindern in Kontakt zu treten sowie Raum, um sich zurückzuziehen, sich zu entspannen und zu schlafen. Sie haben „Sachen zum Spielen“ mit unterschiedlichem
Aufforderungscharakter. Podeste zum Klettern, Spiegel und unterschiedliche Bodenbeläge, Tastwände, Konstruktionsmaterial und Tücher inspirieren die Kinder zum Rollenspiel.
Das Nido gibt den 2-jährigen Kindern in der Anfangsphase Sicherheit und bietet Rückzugsmöglichkeiten. Die Kinder erkunden von hier aus gemeinsam mit den PädagogInnen und anderen Kindern das gesamte Haus.
Podeste zum Klettern, Spiegel und unterschiedliche Bodenbeläge, Tastwände, Konstruktionsmaterial und Tücher inspirieren die Kinder zum Rollenspiel. Die Kinder finden Möglichkeiten zum Erzählen und Musikmachen.
Freude am Essen haben und in einer ruhigen Atmosphäre die Esskultur erlernen. Dazu gehört die Bereitstellung von Porzellanteller und Becher.

Die Tagesstruktur

Die Gestaltung des Tages orientiert sich an dem individuellen Rhythmus des einzelnen Kindes. Daraus ergeben sich die Ruhephasen, die Spielphasen und die Mahlzeiten. Bestimmte Rituale geben den Kindern Sicherheit und Orientierung. Ziel ist, die Kinder aktiv an der Gestaltung des Tages zu beteiligen.

Schlafen und Ruhen

Für die Kinder sind im Laufe des Tages Ruhephasen notwendig. Jedes Kind entscheidet individuell, wann es diese Phase benötigt. Nach der Mahlzeit ist Zeit für Ruhe und Schlafen eingeplant. Der Schlafraum ist mit Betten ausgestattet. Jedes Kind hat einen individuellen Schlafplatz, dieser besteht aus einem Bett oder einer Schlafmatratze oder einem Schlafkorb. Ein mitgebrachtes Kuscheltier oder Kuschelkissen macht den Schlafplatz zu einem vertrauten Ort.

Frühstück und Mittagessen

Die Kinder bestimmen in einem festgelegten Zeitrahmen selber, wann sie Essen möchten. Sie können ihren Teller mit entsprechendem Besteck selbstständig füllen. Sie sollen Freude am Essen haben und in einer ruhigen Atmosphäre die Esskultur erlernen. Dazu gehört die Bereitstellung von Porzellantellern und Bechern.