Das Kind sagt: „Und es gibt hundert doch.“

Loris Malaguzzi

Die Grundlagen der Reggio-Pädagogik

Das Kind als Konstrukteur

Unser Konzept zur frühkindlichen Bildung orientiert sich an den Erfahrungen, die in den Kitas der ober-italienischen Stadt Reggio Emilia gemacht wurden, derReggio-Pädagogik. Das heißt, das Kind wird als selbständiges, eigenständiges, kritisches und aktives Kind gesehen. Die Pädagogen sind Forscher wie Begleiter der Kinder. In der Reggio-Pädagogik wird der Raum als dritter Erzieher verstanden. Durch die klare Struktur und den hohen Aufforderungscharakter der Räume und Materialien werden die Kinder zum selbsttätigen und forschenden Lernen angeregt. Das Konzept der Reggio-Pädagogik, unsere eige-nen Erfahrungen und die aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft, wie Kinder die Welt erforschen, ihre Erfahrungen machen und Erkenntnisse sammeln, sind die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit.

Das Kind als Ko-Konstrukteur

Die Kinder finden miteinander in unserer Einrichtung viele verschiedene Anknüpfungspunkte. Durch das Lernen in altershomogenen Projektgruppen und durch die Kinderkonferenzen können die Kinder ihre Erfahrungen teilen. Sie genießen das gemeinsame Tun und Denken, erleben Gemeinschaft in unter-schiedlichen Zusammenhängen, finden in der Auseinandersetzung mit Kindern und Erwachsenen ihren eigenen Entwicklungsweg und bauen an ihrer Identität. Sie suchen gemeinsam nach Antworten auf ihre Fragen, diskutieren, wägen ab, stellen Hypothesen auf, lösen Konfl ikte und beziehen Erwachsene mit ein. Durch die Gemeinschaft, durch das Lernen in Projektgruppen, in der Kinderkonferenz, immer und über-all, wird die Du- und Wir-Bildung gefördert.

Das Kind hat 100 Sprachen

Unsere offenen Bildungsräume mit den vielfältigen Entdeckungs- und Forschungsmöglichkeiten, sprechen die Kinder in all ihren Sinnen an. Durch die Förderung der Wahrnehmung werden die Fantasie und das Denken der Kinder befl ügelt. Wir legen besonderen Wert auf die Ausstattung unserer Werkstatt und unseres Ateliers, damit die Kinder im ästhetischen Bereich ihre hundert Sprachen gewinnen und wieder-entdecken können. Impulse gehen vom Material, anderen Kindern und unseren PädagogInnen aus, die die Kinder darin unterstützen, ihre Erfahrungen zu erweitern.

Das Selbstverständnis der Pädagogen

In den wöchentlichen Teamkonferenzen werden Beobachtungen, Protokolle und Dialoge von den Kindern reflektiert und ausgewertet. Dabei ist die Dokumentation in Form von Plakaten, Portfolios und Protokollen bedeutsam. Sie ermöglicht pädagogische Handlungsweisen professionell zu sehen und umzusetzen. Die kollegiale Beratung und die regelmäßigen einrichtungsbezogenen Fortbildungen ermöglichen die Weiterbildung und Entwicklung jedes einzelnen Pädagogen und des gesamten Teams. Sie bringen ihr individuelles Stärkenprofil mit in die Einrichtung und wählen entsprechend ihre Aufgabenbereiche aus.